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GWÖ in der LEADER-Region Höxter

Gemeinwohlökonomie: Bilanzierung für eine gemeinwohlorientierte Gesellschaft

eStammtisch beim Netzwerk Regio

Fachlicher Austausch neben dem Berufsalltag, darum geht es am Dienstag den 28. Februar. Rund 10 Mitglieder haben sich im digitalen Raum getroffen, um mehr über Gemeinwohl-Ökonomie zu erfahren.

Unser Mitglied Lia Potthast, sie ist LEADER-Regionalmanag-erin im Kreis Höxter und berichtete uns von der Gemeinwohl-Ökonomie und wie sie mit der Regionalentwicklung zu-sammen passen kann.

das ist dem Netzwerk für ein gutes gesellschaftliches miteinander wichtig

Zum Einstieg in das Thema haben wir unser Wissen über Gemeinwohl-Ökonomie getestet und es kam heraus: viele kannten das Konzept aber nach dem Abend wussten alle… da gibt es noch viel mehr zu erfahren.

Bei der Gemeinwohl-Ökonomie handelt es sich um einen Ansatz für ein alternatives Wirtschaftssystem. Akteure ziehen dabei wertebezogen Bilanz, welchen Beitrag sie zum Gemeinwohl der Gesellschaft leisten. Die noch recht junge Bewegung aus 2010 gewinnt zunehmend an Bekanntheit in Europa und darüber hinaus. Sie fand auch ihren Weg in den nordrhein-westfälischen Kreis Höxter, in dem die Gemeinwohl-Ökonomie kreisweit von 2019 bis Ende 2020 im Rahmen eines LEADER Projektes thematisiert wurde. 3 Kommunen und 10 Unternehmen, unterschiedlichster Branchen setzten sich dabei intensiv mit der Erstellung einer eigenen Gemeinwohl-Bilanz auseinander. Dafür untersuchten sie, inwieweit sie bei Ihren Berührungsgruppen einen Beitrag zu den Werten: Menschenwürde, Solidarität & Gleichberechtigung, Ökologische Nachhaltigkeit sowie Transparenz & Mitentscheidung leisteten. Daraus erstellten sie ihren Gemeinwohlbericht. Er stellt den jeweiligen Status Quo dar und dient als Grundlage um gemeinwohlstiftenden Maßnahmen zu entwickeln. Neben den Gemeinwohlbilanzen wurden auch über 1.000 Selbsttests von Bürgerinnen und Bürgern durchgeführt, die so ebenfalls mit dem Modell der Gemeinwohl-Ökonomie in Berührung kamen. Das Projekt Gemeinwohl-Region Kreis Höxter ist zwar beendet, doch wird die Thematik von weiteren Kommunen und Unternehmen im Kreis so wie der näheren Umgebung aufgegriffen und weiterverfolgt.

In dem Projekt wurde deutlich, dass die Gemeinwohl-Ökonomie durchaus zu der Entwicklung einer Region beitragen kann. Sie bietet Anknüpfungspunkte im Bereich (Standort-) Marketing, stärkt die partizipativen Prozesse und kann beispielsweise zu innovativen Entwicklungen entlang einer Lieferkette anstoßen. Die Ergebnisse und Ansätze aus dem LEADER-Projekt sind zudem auf andere Regionen übertragbar und können weiterentwickelt werden. Ob sich der Kreis Höxter, entsprechend dem Projektnamen, zu einer richtigen Gemeinwohl Region entwickelt, die Gemeinwohlökonomie die Wirtschaft wandeln wird und ob die Regionalentwicklung davon profitieren kann, wird sich noch zeigen.